Samstag, 27. August 2016

Lebe für deinen Traum.. Tipps von Thomas Huber




Der Extrembergsteiger Thomas Huber
hat nicht nur ein sehr schönes Gruß-wort geschrieben sondern uns auch einige sehr gut Trainingstipps für unser geplantes Abenteuer zum Gipfel des Kilimanjaro gegeben. 


Der Kilimanjaro ist zwar eine einfache Bergwanderung aber mit seinen fast 6000m eine beachtliche Herausforderung an das Herz-Kreislaufsystem. Jedes Jahr versuchen circa 20.000 Menschen den Gipfel zu erreichen, davon schaffen es circa 45 %.

Wir wollen natürlich zu den glücklichen 40 % gehören und nehmen die Vorbereitung sehr ernst. Der wichtigste Muskel für diese Tour ist das Herz-Kreislauf System und ich habe mein Wissen aus dem Lauftraining soweit wie möglich angewendet.Thomas hat es dann in Form eines kleines Interviews und um einige entscheidende Punkte erweitert.

Frage: Wir machen jetzt anerobe Bergsprints z.b. 10 x 200 m, lange Bergläufe mit circa
500 HM. Wir findest du das ?
Thomas: Das ist absolut ausreichend!!

Frage: Wir trainieren lange Wanderungen mit 10 Kg Gepäck und circa 30 km.
Thomas: Ich würde das Gepäck weglassen, weil das geht nur auf die Knie.

Frage: Was ist deine Empfehlung als Bergprofi und geprüfter Bergführer um für untrainierte Menschen ein passendes Höhensimulationstraining zu machen ? 
Thomas: Höhensimulation gibt es nur wenn man in die Druckkammer geht!
Das wichtigste im Vorfeld ist die eigene Gesundheit, dass der Körper trainiert ist. 

Frage:Was ist deine Empfehlung zum Thema TRINKEN ? 
Thomas: Der Körper dehydriert in der Höhe viel schneller, d.h er muss so viel als geht trinken.

Aber wirklich wichtig sind diese Tipps:

Zitat Thomas: Ich selbst steh vor einer großen Expedition und das Wichtigste ist erstmal,
dass dein Ziel, das Abenteuer für dich selbst zum Lebensmittelpunkt wird. 
Das Training beginnt in dir selbst… es ist diese Neugier, die dich antreibt, du träumst davon, du lebst für die Sache, du brennst für das Ziel. 
Meines heißt Latok, eures heißt Kili. Wenn du für die Sache diese Leidenschaft entwickeln kannst, hast du schon lange mit dem „trainieren“ begonnen ((-;

Mein Training schaut jedoch bisserl anders aus… ich halte zum Beispiel nicht viel davon ewig lange Einheiten zu machen… lieber kürzer, dafür intensiver! Zum Beispiel habt ihr sicher irgendwo Treppen mit so etwa 100 Stufen.. oder so was ähnliches: Diese locker laufen… dann wieder locker runterlaufen.. aktive Erholung… dann wieder rauf… das 5 mal! Intensive Intervallmethode!

Wichtig ist den Kreislauf zu pushen! Vielleicht sogar andere Übungen mit einbauen ( Crossfit)
Auch wenn man später am Berg dann langsam unterwegs ist… ist das die Basis dafür den Körper für diese Extremsituation anzupassen.

Noch ein Tipp:
Schaut nie nach oben, sondern setzt den Focus auf den nächsten Schritt! ( all deine Qualität in die nächste Phase geben ) .. belohne dich mit dem Blick nach unten… das motiviert! Derjenige der die Treppen bzw. den Berg läuft und immer den Gipfel in Visier hat wird an der Herausforderung zerbrechen.

Manche haben sogar vor dem Ziel so viel Angst dass ihnen der Mut fehlt unten wegzugehen!!!  Also seid mutig, fangt an, Focus auf den nächsten Schritt und alles geht dann wie von selbst… und habt Freude und Spaß und erlebt den Flow!

Slow tot he Top, da liegt auch das Erfolgsgeheimniss des Kili: Viele haben keine Zeit und sie wollen diesen Berg in 3-4 Tagen besteigen ( Brechstangenmethode)… das funktioniert nicht wirklich und kaum einer kann den Gipfel wirklich genießen. Für Höhen über 5000 Meter sollte man sich mindestens 2 Wochen akklimatisieren… also je langsamer, desto besser, desto schöner das Erlebnis, Oben gewesen zu sein!!!

Was helfen kann ist pro Tag eine Aspirin Direct, das hält das Blut dünner und so akklimatisiert man schneller… aber nur verwenden wenn jemand Probleme hat. Alles weitere sollte nicht als Aufstiegshilfe sondern nur als Abstiegsmittel eingenommen werden.!!!

Viel Spaß und scheene Zeit
Euer Thomas Huber